Drei postsowjetische Küchen, die man in Russland probiert haben muss

Legion Media
Russland ist ein kulinarischer Schmelztiegel, in dem die besten Gerichte aus der postsowjetischen Küche zusammenkommen. Es ist also für Sie an der Zeit, diese Köstlichkeiten zu probieren, die im Ausland oft unterschätzt werden.

Wie überall auch, spielen Einwanderer eine große Rolle in der russischen Nahrungsmittelindustrie. Allerdings handelt es sich in Russland nicht um Currys oder mexikanisches Essen – stattdessen bevorzugen die meisten Russen tatsächlich bis heute das Essen aus dem ehemaligen Sowjetblock, wenn es mal etwas exotischer schmecken soll.

  1. Georgien

Die georgische Küche vereint das breite kulinarische Angebot entlang der Seidenstraße, die Herzlichkeit der russischen Küche und den Flair des Nahen Ostens. Ihre Gerichte sind vielfältig, ausdrucksstark und stets sehr schön angerichtet, denn wie Alexander Puschkin einst schrieb: „Jedes georgische Gericht ist ein Gedicht.“

Die georgische Küche ist vielleicht die am meisten unterschätzte Küche des ehemaligen Gebietes der Sowjetunion, auch wenn viele Russen ihre Gerichte gerne mit georgischen Komponenten ergänzen. 

Preislich erschwingliche georgische Restaurantketten wie „Wai me!“, „Jonjoli“ und „Chatschapuri“ gehören außerdem zu den beliebtesten Lokalen in ganz Russland.

Doch auch für Ausländer und Touristen sind georgische Gerichte eine nette Abwechslung, vor allem, weil sie oftmals nicht so „dilllastig“ wie die Gerichte der russischen Küche sind.

>>> Russischer Dill: Von Russen geliebt, von Ausländern gehasst

Hauptgerichte:

Chinkali

Chinkali ist ein absolutes Grundnahrungsmittel der Georgier. Diese köstlichen Teigtaschen werden meist mit Fleisch, Kartoffeln, Pilzen oder Käse und ausreichend Brühe gefüllt, die zuerst getrunken werden muss, um sich nicht mit ihr zu bekleckern.

Chatschapuri 

Chatschapuri gehört zu den traditionellen Gerichten und ist ein wahres Spiegelbild der kulinarischen Vielfalt, die Georgien zu bieten hat. Meist wird das Fladenbrot hierzu mit Käse gespickt, aber natürlich gibt es auch viele andere Möglichkeiten, dieses Gericht zu servieren. Zu den traditionellsten gehören unter anderem die Version mit Kidneybohnen und Speck oder die adjarianische Variante mit einem flüssigen Ei obendrauf.

Tschachochbili

Tschachochbili ist ein Eintopf, der aus Huhn und Tomaten sowie einer besonderen Gewürzmischung namens „Chmeli-Suneli“ besteht. Die Mischung enthält unter anderem Majoran, Dill, Thymian, Petersilie, Koriander und Basilikum. Lecker!

Suppen:

Hartscho

Hartscho ist ein typisch georgischer Suppeneintopf, der aus einer Fleischbrühe, Reis, Essig, Tomatenpaste, Zwiebeln, Knoblauch sowie extrem scharfen Gewürzen besteht und zu jeder Tages- und Nachtzeit gegessen werden kann.

Tschichirtma 

Tschichirtma ist eine leichte Suppe, die mit Hühnchen, Zimt, Zitrone und Knoblauch in der leeren Kruste eines Brotlaibs serviert wird und außergewöhnlich schmackhaft ist.

Beilagen:

Pchali 

Pchali ist eine dicke, feste Paste aus zerkleinertem Gemüse, die normalerweise in kleinen Portionen mit Granatapfelkernen dekoriert und gegessen wird. Zu den beliebtesten Zutaten zählen darüber hinaus noch Spinat, rote Bete und Auberginen.

Lobio 

Lobio ist eine einfache, schmackhafte Beilage aus Kidneybohnen, Knoblauch und Kräutern, die in Georgien oft zu Schweinefleisch gereicht wird.

  1. Usbekistan

Die kulinarische Tradition Usbekistans, das in Zentralasien liegt, wird durch seine Beziehung zum Fleisch bestimmt: Im Gegensatz zu seinen nomadischen Nachbarn hat sich Usbekistan schon vor langer Zeit besonders auf die Schafs- und Pferdezucht spezialisiert. Das Ergebnis davon sind äußerst herzhafte Gerichte, die Aspekte der türkischen, tatarischen und mongolischen Würz- und Essgewohnheiten beinhalten. Gegessen wird meist auf dem Boden oder an einem niedrigen Tisch, auf dem sich im Tandur Ofen gebackenes Brot befindet.

Insbesondere Hochzeitsfeiern gelten für die usbekische Esskultur als prägend. Viele Russen gehen deshalb in usbekische Restaurants, wenn sie es etwas ausladender und prachtvoller haben möchten. Doch auch die Streetfood-Versionen der usbekischen Küche, wie „Tschajchona Nr. 1“ oder „Plow“, sind im postsowjetischen Raum sehr beliebt.

Hauptgerichte:

Pilaw 

Pilaw ist das bekannteste usbekische Gericht, dass auch über die Grenzen der ehemaligen Sowjetunion hinaus vielen Gourmets ein Begriff ist. Es handelt sich um ein köstliches Reisgericht, das aus zartem Fleisch, Zwiebeln, Karotten und Rosinen besteht und bei jeder usbekischen Hochzeit in großen Mengen serviert wird.

Qutab 

Qutab sind sehr große, flache, Knödel, die mit Fleisch und Gemüse gefüllt und anschließend frittiert werden. Sehr lecker – also unbedingt probieren!

Joschpara

Joschpara werden oft auch Berek genannt und sind kleine, scharfe, frittierte Teigtaschen mit Fleisch, Pasten und Soßen, die gerne in Brühe und Sauermilch serviert werden.

Schaschlik 

Schaschlik ist ein sehr bekanntes postsowjetisches Gericht aus dem Kaukasus und Zentralasien, bei dem Fleischstücke mariniert, aufgespießt und über offenem Feuer gegrillt werden. Die usbekische Version wird meist mit Zwiebeln und Adjika serviert, einer würzigen roten Paste aus Peperoni.

>>> Grillen wie die Russen: So schmeißen Sie eine zünftige Schaschlik-Party

Suppen:

Lagman 

Lagman ist im Grunde eine Art zentralasiatische Ramen aus handgesponnenen Nudeln, Lamm und Gemüse.

Schurpa 

Schurpa ist ein fleischhaltiger Suppeneintopf, der für gewöhnlich mit Kartoffeln, Fleisch, Zwiebeln und Tomaten zubereitet wird, aber auch von Region zu Region variieren kann.

  1. Ukraine

Russen, die etwas weniger abenteuerlustig sind, aber mal eine Abwechslung von ihren hausgemachten Mahlzeiten genießen möchten, statten gerne ukrainischen Restaurants einen Besuch ab. Immerhin haben Russen und Ukrainer viele gemeinsame kulinarische Traditionen, sei es das Beizen von Gemüse aufgrund der sowjetischen Nahrungsmittelknappheit oder die Art und Weise, wie beide Länder behaupten, die Urheber von nahezu identischen Gerichten zu sein.

Doch auch wenn bekannte ukrainische Restaurants wie „Odessa Mama“ oder „Taras Bulba“ die Russen nicht gerade aus ihrer Komfortzone drängen, gibt es dennoch einige kulinarische Unterschiede zwischen den beiden Ländern – nicht zuletzt aufgrund der früheren Besetzung der Ukraine durch Polen und das Österreichisch-Ungarische Reich. Die ukrainische Küche vereint somit die west- und osteuropäischen Elemente in sich.

Hauptgerichte:

Banosch 

Banosch ist ein Hirtengericht, das aus der Karpatenregion der Ukraine stammt. Traditionell wird es über einem Steinfeuer gekocht und mit Maismehl, Käse, saurer Sahne sowie weißen Pilzen zubereitet, um Ihnen so viel Energie wie möglich zu geben.

Kiewer Kotelett

Kiewer Kotelett ist das bekannteste Gericht der Ukraine und erfordert eine gewisse Fingerfertigkeit sowie echtes Fachwissen, um sicherzustellen, dass die Butter beim Braten nicht aus der Mitte des Fleisches herausfließt. Versuchen Sie es daher in einem ukrainischen Restaurant, um das einzig Wahre zu bekommen und auf Nummer sicher zu gehen.

Borschtsch 

Borschtsch wird sowohl von den Russen als auch von den Ukrainern für sich beansprucht und ist wohl die bekannteste Rote-Beete-Suppe in ganz Osteuropa. In einem ukrainischen – und nicht in einem russischen – Restaurant bestellt, bekommen Sie wahrscheinlich die stundenlang in einem Holzofen gegarte Variante oder einen Teller weißer Borschtschsuppe mit Pastinaken und Wurst serviert.

>>> Acht leckere russische Suppen zum Nachkochen

Nachtisch:

Die Kiewer Torte

Die Kiewer Torte ist eine mit Schokolade überzogene Köstlichkeit, die im Inneren mit Baiser, Obst und Buttercreme gefüllt wird und glücklicherweise ihren Weg nach Russland gefunden hat.

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung ausschließlich unter Angabe der Quelle und aktiven Hyperlinks auf das Ausgangsmaterial gestattet.

Weiterlesen

Diese Webseite benutzt Cookies. Mehr Informationen finden Sie hier! Weiterlesen!

OK!