Köstliche Entrees, dickflüssige Suppen, leckere Desserts und klassische Cocktails: Die folgenden Getränke und Speisen sind auf der Welt als „typisch russisch“ bekannt, auch wenn einige von ihnen es gar nicht sind.
Im 17. Jahrhundert war Großbritannien der Hauptlieferant von Bier. Auch Russlands Zarenhof hatte eine Vorliebe für dunkle Gebräue, doch es war ziemlich schwierig die Ware nach Russland zu bringen: Das Bier ließ sich nicht gut per Schiff transportieren, da es dort durch den Wellengang herumgeschleudert wurde. Um die Lagerfähigkeit des britischen Bieres zu steigern, wurde dessen Dichte sowie der Alkoholgehalt erhöht und die Sorte „Russischer Imperial Stout“ erfunden. Die Legende besagt, dass Katharina die Große (1729-1796), ein Fan dieses Bieres sowie die erste Zarin war, die die neue Braurezeptur zu schätzen wusste.
In Russland wird man dieses Bier jedoch kaum finden. Heute wird es hauptsächlich in Großbritannien und den Vereinigten Staaten produziert. Der dunkle dicke Stout besitzt sieben bis elf Prozent Alkohol und hat einen samtigen Geschmack, mit Nuancen von getrockneten Früchten.
Der „Black Russian“ ist ein klassischer Cocktail, der im Jahre 1949 vom belgischen Barkeeper Gustave Tops kreiert wurde. Er besteht aus fünf Teilen Wodka und zwei Teilen Kaffeelikör und wird in einem altmodischen Glas mit Eis serviert. Der „White Russian“ wurde in den 1960er Jahren in den Vereinigten Staaten erfunden und enthält zudem noch Sahne.
Manchmal gibt es im Ausland ein interessantes Getränk mit der Bezeichnung „russischer Kaffee“, das in Russland jedoch nicht sehr beliebt ist. Es handelt sich um süßen, kalten Kaffee mit Wodka und Sahne, der belebend wirken und bei einem Kater helfen soll, wenn man nicht mehr als eine Tasse davon trinkt.
Können Sie sich den russischen Neujahrstisch ohne den Olivier, den berühmtesten russischen Salat vorstellen? Er besteht aus fein gehackten, gekochten Eiern, Erbsen, Möhren, Würstchen, und marinierten Gurken und wird abschließend mit Mayonnaise, Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Mittlerweile ist das Gericht hier so beliebt, das es als russisches Pendant zum „Big-Mac-Index“ geworden ist, der jedes Jahr die Lebensmittelkosten eines Landes misst.
Diese gekochten, gefüllten Eier gibt es oft auf russischen Festagstischen zu sehen und zu probieren. In Deutschland und Großbritannien werden sie als „russische Eier“ bezeichnet und traditionellerweise mit Mayonnaise und Gewürzen zubereitet. Sie können die Eier für Ihre nächste Party jedoch auch mit gehacktem Hering (Forschmak) und rotem Kaviar füllen.
Die traditionelle russische Fischsuppe ist eines der ältesten Gerichte des Landes. Dennoch gibt es kein strenges Rezept dafür – es kommt immer auf den Geschmack an, den Sie erreichen möchten. Gesalzener und frischer Lachs, Forelle, Kabeljau und Stör eignen sich wunderbar für Ucha. Diese Suppe ist besonders in den Sommermonaten beliebt, wenn viele Russen auf dem Land fischen.
Der dem Toffee ähnelnde Nachtisch „Kinuski“ wird gerne auch als „russische Süßigkeit“ bezeichnet und ist vor allem in Finnland berühmt. Das Wort „Kinuski“ stammt dabei von dem russischen Wort „Tjanuschki“ ab, sieht wie gekochte Kondensmilch aus und wird als Füllung von Bonbons, als Soße oder einfach als Nachtisch verwendet.
Bliny, die russische Version der Pfannkuchen, sind eines der ältesten traditionellen Gerichte der russischen Küche und stammen noch aus heidnischen Zeiten, als sie die Sonne symbolisierten und Teil von Ritualen waren. Bis heute sind Bliny das Hauptgericht der Masleniza-Feiertage, die das Ende des Winters markieren.
Die Bliny unterscheiden sich stark von Pfannkuchen aus anderen Ländern: So sind beispielsweise die amerikanischen Pancakes klein, dick und dicht wie die russischen Oladji, die Bliny hingegen groß, luftig und dünn.
Die Pelmeni gelten als russisches Nationalgericht. Normalerweise werden sie mit Fleisch gefüllt, dennoch hat Russland so viele Variationen dieses Gerichts erfunden, dass es Ihren Geschmacksknospen nie langweilig werden wird. Probieren Sie zum Beispiel die gedämpften Manty, die mit süßer oder salziger vegetarischer Füllung gespickten Wareniki, die ebenso gedämpften Fleischklößchen Posy oder die Beriki mit Lamm. Fast jede Region in Russland besitzt ihr eigenes traditionelles Rezept. Probieren Sie doch auch die eine oder andere Kochidee bei Ihrem nächsten Mittagessen aus.
Der russische Zupfkuchen ist ein altes deutsches Kuchenrezept, das aus Schokoladengebäck, Quark sowie Vanillepudding besteht und dessen Urheber bis heute unbekannt ist. Der Geschmack erinnert ein wenig an Käsekuchen, der mit „gezupften“ kleinen Gebäckstücken verziert ist. Doch auch wenn die Russen beim Backen oft Quark und Hüttenkäse verwenden, existiert kein russisches Pendant zu dieser Süßspeise.
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