Geglückter Raketenstart und verlorener Wettersatellit - ein ko(s)misches zweites Mal am Wostotschnyj

Am Dienstagmorgen startete eine Sojus-Trägerrakete mit einem Wettersatelliten sowie 18 verschiedenen Minisatelliten ins Weltall.

Um 8.41 Uhr (sämtliche Zeitangaben Moskauer Zeit) startete die Trägerrakete Sojus-2.1b inklusive des Satelliten Meteor-M und 18 Minisatelliten ins Weltall. Dies meldete direkt nach dem Start der russische Raumfahrtkonzern Roskosmos. Unter den 18 Minisatelliten befanden sich auch ausländische Apparate, darunter ein Satellit D-Star One aus Deutschland.

Dies ist nach der Premiere im April 2016 der zweite Start in der Geschichte des neuen Weltraumbahnhofs.

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Nach genau zehn Minuten Flug trennte sich bereits der Startblock mit den Frachtsatelliten von der dritten Stufe der Rakete. Das wichtigste Frachtgut, den drei Tonnen schweren Wettersatellit Meteor-M, sollte der Startblock „Fregat“ um 9.42 Uhr zu seinem Zielorbit bringen. Die übrigen Satelliten sollen bis 12.54 Uhr ihre Ziele erreichen. 14.15 Uhr sollte der Trägerblock dann wieder in die Erdatmosphäre eingetreten sein und in einem unbefahrenen Teil des Pazifiks eintauchen.

Kontakt unterbrochen, Wettersatellit verloren

Gute zwei Stunden nach dem erfolgreichen Start in Russlands Fernem Osten meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax jedoch, dass die den Raketenflug überwachenden Spezialisten von Roskosmos bislang keine Flugdaten vom Satelliten Meteor-M erhalten hätten. 9.32 Uhr hätte sich der Wettersatellit eigentlich schon von dem Trägerblock beginnen sollen zu lösen. Zeitgleich hätte die Datenübertragung beginnen sollen.

Roskosmos bestätigt derweil keinerlei Spekulationen um einen möglichen Absturz des Wettersatelliten Meteor, sondern spricht ausschließlich von einer „ungeplanten Situation“.

Drei Stunden nach dem Start ist dann klar und von Roskosmos bestätigt: Der Raketenstart an sich war erfolgreich. Nur der Drei-Tonnen-Wettersatellit Meteor-M ist offenbar nach der Abkuppelung verloren gegangen.

Laut Interfax gehen die Spezialisten zunächst vom "menschlichen Faktor" als Fehlerquelle, kurz einer schlichten Fehlprogrammierung, aus. Die Untersuchungen zu den Details des Vorfalls dauern weiter an.

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Der neue Weltraumbahnhof Wostotschnyj soll die Russlands Raumfahrt unabhängig machen von dem noch aus Sowjetzeiten stammenden Kosmodrom Baikonur in Kasachstan. Dort allerdings wurde Raumfahrt-Geschichte geschrieben: Hier starteten einst der erste Satellit, Sputnik-1, sowie der erste Mensch, Juri Gagarin, ins All. Derzeit fliegen nur von Baikonur aus Menschen zur Internationalen Raumstation ISS. Langfristig soll das auch von Wostotschnyj aus möglich werden.

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