Die ersten Bilder und Inschriften, die sowjetische Kampfflugzeuge während des Zweiten Weltkrieges zierten, waren herzliche Botschaften von der Zivilbevölkerung, die den Sieg über Nazi-Deutschland forderten.
Während des Krieges wurden allein mit Spenden der Bevölkerung 2565 Kampfflugzeuge gebaut. Seit den ersten Tagen des Krieges begann zuerst in Moskau, dann in der ganzen Sowjetunion eine spontane Bewegung zur Schaffung des sogenannten Verteidigungsfonds.
Die Inschriften auf sowjetischen Kampfflugzeugen ehrten diejenigen, die diesem Fonds der Roten Armee Geld und Wertgegenstände übergaben.
In der Regel zierten die Namen und Botschaften der Wohltäter den Rumpf der Flugzeuge. Diese Inschrift ist beispielsweise der Bäuerin A. Seliwanowa für ihren Beitrag zum Sieg gewidmet.
Viele Inschriften waren auch den staatlichen Landwirtschaftsbetrieben, den Kolchosen, gewidmet, deren Arbeiter Geld gespendet hatten.
Meist war es nicht leicht, die genaue Geldquelle für Kampfflugzeuge ausfindig zu machen. Nur manchmal konnte die konkrete Quelle identifiziert werden.
Diese Kampfflugzeuge zur Teilnahme an den Kriegshandlungen des Zweiten Weltkrieges zum Beispiel hatte das Moskauer Maly-Theater bezahlt.
Das Moskauer Wachtangow-Theater finanzierte den Kauf von vier Kampfflugzeugen, die von den Soldaten darum "Wachtangowzy" genannt wurden.
Laut der Inschrift auf dem Rumpf hatte dieses Kampfflugzeug die Besatzung aus eigener Tasche bezahlt.
Der berühmte Hellseher und Hypnotiseur Wolf Messing kaufte 1944 zwei Kampfflugzeuge für die Rote Armee. Eines von ihnen schenkte er dann dem sowjetischen Piloten Konstantin Kowaljow, mit dem Messing während des Krieges befreundet war.
Anfang Februar 1943 wurde ein neues Flugzeug in Dienst gestellt, dessen Rumpf eine ungewöhnliche Inschrift zierte: "Von Lenchen für Papa". Dieses war mit Spenden von sowjetischen Kindern gebaut worden. Der erste Beitrag stammte von der Moskauer Schülerin Lena Asarenkowa, deren Vater in einer Luftschlacht von den Nazis getötet worden war.
In den späten Kriegsjahren erst dekorierten auch sowjetische Piloten ihre Flugzeuge ähnlich wie ihre US-amerikanischen und britischen Kameraden. Diese abschreckende Zeichnung eines Raubtiers zierte beispielsweise ein Lawotschkin-Jagdflugzeug La-5.
Ein anderes beliebtes Motiv waren Löwen mit gefletschten Zähnen.
Andere Zeichnungen wiederum wollten die deutschen Piloten verspotten: Diese mit einer Maus spielende Katze soll die Überlegenheit der sowjetischen Kämpfer symbolisieren.
In selteneren Fällen trugen die Rumpfzeichnungen aber auch eine bestimmte Nachricht an den Feind. Dieser Leopard, der gerade ein Herz zerreißt, beispielsweise wollte sagen: Der sowjetische Pilot hat ein Nazi-Flugzeug einer Division abgeschossen, die ein Herz im Emblem trug.
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