In den 1920er Jahren gab es im sowjetischen Innenministerium ausschließlich ausländische Fahrzeuge für die Verbrecherjagd. Da solche Modelle sonst eher selten auf den Straßen der UdSSR fuhren, war eine unauffällige Überwachung nicht wirklich möglich.
1929 unterzeichnete die Sowjetunion einen Vertrag mit der Ford Motor Company, um selbst Autos unter Ford-Lizenz zusammenzubauen. 1932 startete die Produktion des ersten Modells, GAZ-A. Das Design basierte auf dem Ford Modell-A. Der sowjetische Geheimdienst modifizierte das Fahrzeug zwar, dennoch blieb es zu langsam, unbequem und unzuverlässig.
1936 ersetzte der NKWD (Vorgänger des KGB) den GAZ-A durch den GAZ-M1. Das Modell kam häufig bei den Verhaftungen sogenannter Volksfeinde während der stalinistischen Säuberungsaktionen zum Einsatz. Es war daher ein trauriges Symbol für diese Zeit.
Bei der modernisierten Version des GAZ-M1, dem GAZ-11-73, ersetzte ein starker Sechszylinder den bisherigen Vierzylindermotor. Der Zweite Weltkrieg wirkte jedoch negativ auf die Produktion, denn die Motoren wurden in leichte Panzer eingesetzt.
Fast zehn Jahre nach Kriegsende nutzten die sowjetischen Dienste im Rahmen des Leih- und Pachtgesetzes deutsche und amerikanische Fahrzeuge. Doch auch diese waren zu auffällig für geheime Überwachungsaktionen.
Erst 1956 kam mit dem GAZ M-20G „Pobeda” ein Model, dass den Anforderungen der Geheidienste zu genügen schien. Er sah aus wie ein gewöhnlicher GAZ M-20, war aber viel schneller. Statt 105 km/h konnte er auf bis zu 132 km/h beschleunigen.
In den 1960er Jahren wurde der GAZ M-20G durch den GAZ-23 „Wolga” ersetzt, einem Modell, das speziell für den KGB und die Geheimdienste der Ostblockstaaten entwickelt wurde. Weder einfache Bürger noch Beamte der Kommunistischen Partei konnten es kaufen.
Das nächste Modell, der GAZ-24-24, war mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 170 km/h eines der schnellsten sowjetischen Autos. Äußerlich glich er fast genau dem GAZ-24 „Wolga“. Durch die Ausrüstung waren KGB-Autos jedoch etwas niedriger.
Eines der letzten Modelle für den KGB erschien Anfang der 1980er Jahre. Es wurde bei der Überwachung von ausländischen Diplomaten eingesetzt und fuhr in der Eskorte sowjetischer Generalsekretäre.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion hatte der Föderale Sicherheitsdienst Russlands (FSB), der Nachfolger des KGB, uneingeschränkt Zugang zu den schnellsten und leistungsfähigsten Autos der Welt. Daher entfiel zunächst die Notwendigkeit, die einheimischen Modelle zu verbessern.
Heutzutage konzentriert sich der KGB bei der Fahrzeugentwicklung mehr auf Fahrzeuge für Spezialeinheiten. Einer der jüngsten Prototypen, „Falkatus“, wird wegen seines außergewöhnlichen und futuristischen Aussehens auch „Mondauto“ genannt.
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