Buchcover „Filmposter der russischen Avantgarde“
TASCHEN / Susan Pack, CaliforniaSowjetische Werbe- und Propagandaposter waren für ihre Zeit extrem progressiv und sind darum bis heute beliebt. Ebenso Filmplakate der Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Sie werden weltweit ausgestellt und für hohe Summen bei Kunstauktionen verkauft. Die US-Amerikanerin Susan Pack aus Kalifornien hat besonders herausragende seltene Poster des sowjetischen Avantgarde-Kinos gesammelt und in ihrem Buch „Filmposter der russischen Avantgarde“ zusammengestellt.
Anatolij Belskij, Filmposter „Trubka Kommunard“, 1929
TASCHEN / Susan Pack, CaliforniaIhre Sammlung begann Pack, als sie eigentlich nur eine hübsche Dekoration für ihre weißen Wohnungswände sichte. Mittlerweile ist sie stolze Besitzerin der bedeutendsten Sowjet-Filmplakatesammlung der Welt. Ihr Buch gilt mit seinen insgesamt 250 Abbildungen als Standardwerk. Es ist auch in Deutschland erhältlich.
Michail Dlugatsch, Filmposter for „Seine Karriere“, 1928
TASCHEN / Susan Pack, CaliforniaPacks erstes russisches Avantgardeposter war “The Living Corpse” von Borisso und Schukow. „Selbst wenn ein Leser mein Buch nicht haben sollte, googeln Sie das Bild! Es ist einfach umwerfend!“ [Russia Beyond hat das für Sie getan: Folgen Sie diesem Link!]
„Der einzige lebendige Teil des Posters ist das Gesicht des Mannes und seine Handbewegung. Der Rest ist Typographie, die nicht nur als Kleidung des Mannes, sondern gleichzeitig auch als Symbole für das Meer der gesichtslosen Menschen in der Gerichtsszene steht und so die ganze Tiefe der Isolation des Mannes zeigt.“
unbekannter Autor, Filmposter für „Ester von Solem“, 1929
TASCHEN / Susan Pack, CaliforniaPacks gesammelten Filmplakate stammen aus den 20er und 30er Jahren und „enthalten die ganze kulturelle Energie der Vor-Stalin-Zeit“. Mit dem Stalinismus endete dann aber die Zeit der künstlerischen Freiheiten und allein der Besitz dieser Plakate wurde strafbar. Bis zur Veröffentlichung ihres Buches „hat diese Poster seit den 20ern und frühen 30er Jahren innerhalb und außerhalb Russlands niemand zu Gesicht bekommen“, so die Sammlerin selbst gegenüber Russia Beyond.
Nikolaj Prussakow, Filmposter für „Der erste Kornet Streschnew“,1928
TASCHEN / Susan Pack, CaliforniaDie 27 in dem Buch präsentierten Künstler „scheuen kollektiv den Hollywood-Glamour“, so Pack, „zugunsten krasser, auffälliger und herausfordernder Bilder, die oft durch ungewöhnliche Perspektiven, dynamische Kompositionen und erschreckende Nahaufnahmen geprägt sind.“ Dieser Ansatz war zu jener Zeit in der sowjetischen Kunst, Fotografie und Grafik besonders populär und macht bis heute die Progressivität dieser Arbeiten aus.
Anton Lavinskij, Filmposter für „Miss Mend“, 1927
TASCHEN / Susan Pack, CaliforniaDie russisch-sowjetische Avantgarde entstand als eigenständiger Kunststil im frühen 20. Jahrhundert. Diese damals völlig neue, revolutionäre Kunst negierte alles zuvor Dagewesene und überholte klassische und akademische Kunsttraditionen in allen Künsten. Poesie, Architektur, Kino und Theater - alles wurde von den Avantgardisten neu gedacht.
Smoljakovskij, Filmposter für „Konveier smerti“, 1933
TASCHEN / Susan Pack, CaliforniaZIM, Filmposter für „Spartakiada“, 1927
TASCHEN / Susan Pack, CaliforniaNikolaj Prussakow, Filmposter für „Fünf Minuten“, 1929
TASCHEN / Susan Pack, CaliforniaNikolaj Prussakow and Grigorij Borisow, Filmposter für „Flug zum Mars“ , 1926
TASCHEN / Susan Pack, CaliforniaWenn Sie nun wissen wollen, was das sowjetische Kino ausgemacht hat, dann lesen Sie am besten gleich hier weiter:
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