Es ist kein Geheimnis, dass viele Hollywoodstars russische Wurzeln haben. Helen Mirrens Großvater beispielsweise diente bis zur Revolution 1917 in der zaristischen Armee. Danach ging er ins Exil. Auch Leonardo Di Caprios Großmutter wurde in der frühen Sowjetunion geboren. Und sogar Whoopi Goldbergs Urgroßmutter lebte einst im zaristischen Russland. Diese Filmstars sprechen sogar öffentlich Russisch!
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Die deutsche Schauspieleron Emilia Schüle hat im Sommer dieses Jahres Aufsehen erregt. Sie nahm an der „Heimat“-Clip-Serie, die die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa als ihre Werbekampagne produzierte, teil und ließ die ganze Welt an ihrer Spurensuche in Russland teilhaben.
Schüle wurde 1992 im fernöstlichen Blagoweschtschensk im Amur-Gebiet geboren. Obwohl ihre Familie schon nach Deutschland zogen, als Schüle noch ein kleines Kind war, behielt sie sich doch in der Familie die russische Sprache. Diese kam ihr dann beispielsweise in der Tatort-Doppelfolge „Wegwerfmädchen“ und „Das goldene Band“ zugute.
Bevor Kate Beckinsale die Rolle in “Underworld” bekam, studierte die Schauspielerin am New College der Oxford University Russische und Französische Literatur. Außer Französisch und Russisch spricht sie sogar Deutsch.
„Ich wollte Tschechow und Moliere in ihren Originalsprachen lesen“, erklärte sie in einem TV-Interview mit Larry King.
Russisch sei schon eine sehr schwierige Sprache, sagte sie weiter, besonders wenn man ein höheres Niveau erreicht. Das findet sie „wirklich unfair. Je weiter man im Französischen kommt, desto leichter wird es. Aber Russisch ist schwer, die Grammatik ist sehr schwierig.“
In einer amerikanischen TV-Show brachte sie dem Gastgeber Stephen Colbert gar einige wichtige Phrasen bei: „Jetzt gebe ich Ihnen mein W-Lan-Passwort: ‚Herr Putin, ziehen Sie Ihr Shirt wieder an!‘ und ‚Auf Wiedersehen!‘“
Und Bei einer Pressekonferenz in Moskau konnte sie sogar Fragen auf Russisch beantworten
“Ich habe Russland immer geliebt”, sagte sie weiter. „Ich liebe die Literatur. Mein erstes Stück war ‚Die Möwe‘. Ich liebe Anna Achmatowa, Alexander Blok. Wir haben un sein ganzes Jahr lang mit Fjodor Dostojewskij beschäftigt. Ich bin begeistert von Tschechow, er ist wahrscheinlich mein Lieblingsautor.“
Mila Kunis wurde in der Sowjetunion geboren, ein einer Gegend, die heute zur Ukraine gehört. Als sie sieben Jahre alt war, zogen ihre Eltern mit ihr in die Vereinigten Staaten, sprachen jedoch weiter zuhause mit ihr Russisch. Darum spricht sie die Sprache bis heute sehr gut. In einem Interview mit russischen Medien erzählte sie, dass sie seit der ersten Klasse keinen Russischunterricht mehr hatte. Schreiben könne sie darum auf Russisch nicht und liest nur wenig.
2011 besuchte sie gemeinsam mit Justin Timberlake Moskau, um ihren gemeinsamen Film “Freunde mit gewissen Vorzügen“ vorzustellen. Dabei schaffte sie es sogar, sich mit einem Journalisten auf Russisch über Timberlakes Rolle zu streiten. Der war wenigstens überrascht.
„Was? Ich wollte doch nur, dass du das ansprichst”, sagte sie auf Russisch. „Ich mag das nicht“, erwiderte Timberlake, der offenbar nicht erwartet hatte, das Kunis Russisch spricht. Als der Journalist fragt, warum der Musiker diese Rolle gebraucht habe, antworte Kunis ihm: „Warum soll er denn in einem Film schauspielern? Was erwarten Sie denn, was er tun soll?“
In Interviews mit russischen Medien spricht Kunis meistens Russisch.
Der britische Schauspieler Ralph Fiennes ist zwar mit Steven Spielbergs „Schindlers Liste“ berühmt geworden, hat jedoch auch in Vera Glagoljewas „Zwei Frauen“ mitgespielt. Für den Streifen, der auf Turgenjews Drama „Ein Monat auf dem Land“ basiert, musste er sogar Russisch lernen, weil er einen Russen spielen sollte.
In einem Interview mit RT UK räumte Fiennes 2016 aber auch ein, dass es „extrem schwer“ war, Russisch zu lernen. Dennoch wollte er unbedingt Schauspielerfahrungen in einer Fremdsprache sammeln. Zumal er sich schon lange davor für die russische Kultur interessiert habe und sich in Russland stets sehr wohl fühle.
Bei einem Auftritt in der Moskauer Filmschule versuchte er es zunächst auf Russisch, wechselte dann aber doch ins Englische zurück, das für ihn natürlich natürlicher ist.
Fiennes ist regelmäßiger Gast in Russland. Bei der Präsentation seines Films „Sprektrum“ in Moskau hielt er dann doch eine ganze Rede auf Russisch. Und machte dabei kaum Fehler!
„Guten Abend, meine Damen und Herren“, begann er. „Ich freue mich, heute mit meinen Kollegen hier sein zu dürfen: David Bautista – ich habe schon ein bisschen Angst vor dir, David! Und die wunderbare Naomie Harris!
Der englische Schriftsteller Ian Fleming schrieb in seinem Buch ‚From Russia with Love‘ über eine wunderschöne Frau, die James Bond verführte. Wir sind zwar nicht hier her gekommen, um zu verführen, sondern nur um zu unterhalten. Aber natürlich kamen wir mit Liebe nach Russland!“
Auch der amerikansiche Schauspieler und Filmproduzent Eli Roth hat russische Vorfahren und lernte über zehn Jahre lang Russisch in der Schule. 2010 präsentierte er sogar seinen berühmten Film „Der letzte Exorzismus“ auf Russisch:
„Hallo, ich bin Eli Roth! Ich bin der Produzent des Films ‚Der letzte Exorzismus‘ und spreche trotzdem Russisch. Wer wusste das schon? Als ich in Boston zur Schule ging, wollte ich unbedingt Russisch lernen. Ich weiß nicht mehr, warum. Vor 20 Jahren war ich in Leningrad – oh Entschuldigung, in Sankt Petersburg! – und in Moskau. Und heute bin ich hier mit ‚Der letzte Exorzismus‘.“
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