Ruthenium-106: Russischer Wetterdienst meldet erhöhte Strahlung – und entwarnt sogleich

Alexandr Sawerkin/TASS
Berichte über „extrem hohe“ radioaktive Strahlenwerte in mehreren russischen Regionen beunruhigen die Bürger. Die Konzentration des radioaktiven Isotops Ruthenium-106 hat sich demnach erhöht – liegt jedoch weit unter kritischen Werten.

In der Region Tscheljabinsk im Ural ist aktuell eine Konzentration des radioaktiven Isotops Ruthenium-106 gemessen worden, die immer noch zwischen 100 und 10.000 Mal unter dem Level liegt, ab dem sie die menschliche Gesundheit beeinträchtigen könnte. Dies meldet der russische Wetterdienst RosHydroMet. Laut der Pressemitteilung ist der Wert auch nur im Vergleich zu den Vormonaten stark angestiegen. Da allerdings habe er fast bei null gelegen.

Die Anstiege der Ruthenium-106-Konzentration wurden nun seit September bis Anfang November in einigen Gegenden der Region Tscheljabinsk gemessen. So erhöhte sich der Wert beispielsweise in dem Dorf Argajasch um 986 Mal, in Nowogornoje um 440 Mal. Beide Orte liegen auffallend nah an dem AKW Majak.

Zuvor hatte die russische Greenpeace-Filiale angekündigt, eine Anfrage an die Generalstaatsanwaltschaft zu stellen, ob da nicht Atomunfall vertuscht werde.

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Am Dienstag dann teilte die Majak-Pressestelle mit, dass die Extraktion von Ruthenium-106 aus benutztem Kernbrennstoff in der Anlage vor Jahren eingestellt worden sei. Außerdem, so ein Sprecher des AKW, seien Ende September auch in der Slowakei und Rumänien erhöhte Ruthenium-106-Werte gemessen worden, also über 2000 Kilometer westlich von Tscheljabinsk.

Auch Rosatom, der Hauptbetreiber der russischen Kernkraftkomplexe, bestreitet jegliche Vorfälle im Atombereich des Landes, die einen Ruthenium-106-Austritt verursachen könnten.

Und auch das Deutsche Bundesamt für Strahlenschutz meldete unlängst erhöhte Werte: Zwischen dem 29. September und 3. Oktober sind demnach auch in der Bundesrepublik erhöhte Ruthenium-106-Werte gemessen worden. Aber auch hier hieß es, die Werte lägen auf einem „sehr niedrigen Niveau“. Als mögliche Quelle gab das Amt Anfang Oktober bereits den Südural an.

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