“Involution” ist eine russisch-deutsche Produktion unter Leitung des jungen Regisseurs Pavel Khaleev, der zunächst als Electro-DJ bekannt geworden war. Später machte er mit seinen zwei Filmen „The Random“ und „III“ von sich reden. Letzterer wurde 2015 auf über 20 Kinofestivals in den USA, Australien und Russland gezeigt und beim Byron Bay International Film Festival als „Bester Film“ ausgezeichnet.
Kritiker erwarten sich nun auch viel von Khvaleevs neuem Streifen. Dieser spielt in einer fernen Zukunft, da Darwins Evolutionstheorie bereits verkehrt wurde und sich die Menschen durch Degeneration auf ihr sicheres Ende zubewegt.
Den berühmten Literatur-Klassiker von Fjodor Dostojewskij wiederzubeleben, ist schon an sich eine Herausforderung. Immerhin gibt es schon mehr als 25 Verfilmungen des Romans.
Der Regisseur Roman Doronin hat sich ihr dennoch gestellt – und Til Schweiger für die Hauptrolle des Rodion Raskolnikow engagiert. Gezeigt werden wird der Film dann in VR-360 mit entsprechender Brille.
Die Verfilmung der Lebensgeschichte des russischen Schriftstellers Sergej Dowlatow konzentriert sich auf wenige Tage des Jahres 1971, als er noch in Leningrad (heute Sankt Petersburg) lebte. Laut Regisseur Alexej German Jr. war eben jene Zeitspanne ausschlaggebend für Dowlatow, denn wie sein Schriftstellerkollege Josef Brodskij war er bis dato noch nicht aus der Sowjetunion ausgewandert.
Der Film porträtiert die enge Beziehung der beiden Autoren: Beide hatten bereits Publikationsverbot in ihrer Heimat und mussten bald gänzlich vor der Zensur ins Ausland fliehen. Der serbische Schauspieler Milan Maric zeichnet sich durch eine starke Ähnlichkeit mit Dowlatow aus und spielt darum die Hauptrolle.
Regisseur German Jr. ist derweil weltweit kein Unbekannter: Zuletzt erhielt er sogar einen Silbernen Löwen beim Filmfestival in Venedig.
>>> Sergej Dowlatows lange Reise von Ufa in die USA
Der Regisseur Rustam Khamdamov arbeite stets eng mit italienischen Kollegen zusammen, seine Filme leben darum stark von einem warmen europäischen Flair. Gleichzeitig hat die italienische Filmkunst über ihn Einzug ins russische Kino gefunden. Als bislang einziger lebender Regisseur wurde sein Film bereits in der Sankt Petersburger Eremitage gezeigt. Khamdamov ist neben seiner Regisseurtätigkeit auch bildender Künstler. Seine Filme leben darum immer auch von Verweisen auf besondere Kunstwerke. In „The Bottomless Bag“ spielen beispielsweise die „Glasflaschen“ von Giorgio Morandi eine Schlüsselrolle.
„The Bottomless Bag” ist 2017 bereits auf einigen Festivals gezeigt worden, 2018 zieht der Film weiter nach Rotterdam und in die Kinos. Die Geschichte beruht auf dem Märchen „Im Garten“ des japanischen Dichters Ryunosuke Akutagawa. Den Handlungsort verlegte Khamdamov von Japan in das zaristische Russland. Gedreht wurde der Streifen am berühmten Newa-Ufer Sankt Peterburgs.
Die Geschichte “Seelenlos” des zeitgenössischen russischen Autors Sergej Minajew ist die Krux dieses Films, der bereits in Cannes in der Kategorie „Der besondere Blick“ gezeigt wurde. Minajew ist bekannt für seine skandalösen Erzählungen über Konsum und Korruption in der heutigen Zeit. Darum darf auch in „Selfie“ mit kontroversen und kritischen Momenten gerechnet werden.
“Selfie" erzählt die Geschichte von Wladimir Bogdanow, einem erfolgreichen, aber zynischen Schriftsteller, der eines schönen Tages alles verliert, als ein Doppelgänger ihn aus seinem Leben verdrängt.
Die wichtigsten russischen Filme der Geschichte finden Sie hier:
>>> Zehn Filme, die das russische Kino präg(t)en
>>> Der Tag, als das Grauen begann: Fünf Filme über den 22. Juni 1941
>>> „Hunde, wollt ihr ewig leben?“ und fünf weitere große Filme über Stalingrad
>>> Filme in Russland: Die Angst vor der Schere
>>> Sowjet-Kino: Alles außer Sex?
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